Infolge des Zweiten Weltkrieges und des folgenden Kalten Krieges wurde Deutschland in zwei Staaten geteilt. Erst nach vier Jahrzehnten brachte der Mauerfall im November 1989 endlich die ersehnte Landeseinheit. Dass ein solches Ereignis gefeiert und seines Hintergrundes gedacht werden muss, daran besteht kein Zweifel. Der Tag des Mauerfalls allerdings - der 9. November - deckt sich mit dem Datum der Reichsprogromnacht 1938; so sah man also von diesem Datum für eine Feier ab. Stattdessen beschloss man, den Tag des Beitritts der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 als Nationalfeiertag zu begehen.
Anstatt mit Schlips und Stöckelschuhen in Festveranstaltungen zu sitzen, haben wir einen Blick ins Musikgeschehen dieser Zeit geworfen und eine Playlist von Stücken zusammengestellt, die in diesen beiden historischen Jahren im deutschsprachigen Gebiet und darüber hinaus entstanden sind.
Viel Spaß beim Trip in die Vergangenheit und einen schönen Feiertag!
Eines der Werke, die im Jahr des Mauerfalls komponist wurden, ist zum Beispiel Klaus Hubers Streichtrio Des Dichters Pflug.
Im Jahr darauf schloss Alfred Schnittke sein Konzert Nr. 2 für Cello und Orchester ab.
Beim Blick in die deutsche Musikgeschichte der letzten Jahrzehnte dürfen Komponisten wie Hans-Werner Henze und Karlheinz Stockhausen auf keinen Fall fehlen:
Hier hören Sie Peter Sheppart Skaerved mit Henzes Für Manfred (1989):
Und hier Stockhausens Ypsilon:
Blicken wir einmal über die Landesgrenzen hinaus:
In Großbritannien stellte Sir Peter Maxwell Davies im Jahr des Mauerfalls seine Vierte Symphonie fertig...
...und Salvatore Sciarrino schrieb Il silenzio degli oracoli.
Dass Musik aus dieser Zeit auch ganz anders - viel älter - klingen kann, zeigt Arvo Pärts Magnificat aus demselben Jahr:
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