Béla Bartók war Pianist, Lehrer und einer der wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er gilt außerdem als einer der Gründungsväter der Musikethnologie:
Als er in Transsilvanien ein Kindermädchen ihren Schützlingen Volkslieder vorsingen hörte, weckte das ein lebenslanges Interesse an der Volksmusik seines Heimatlandes Ungarn, die er analysierte, sammelte, und auch oftmals in seinen Kompositionen zitierte oder darin verarbeitete.
Heute jährt sich sein Geburtstag zum 134. Mal; zu diesem Anlass haben die Mitglieder des Bachtrack-Teams ihre Lieblingskompositionen Bartóks für Sie zusammengestellt:
Klassik- und Opernredakteur Mark Pullinger hat sich die Rumänischen Volkstänze ausgesucht. Bartók schrieb sie ursprünglich für Violine und Klavier, doch als Klarinettist war es diese Fassung, in der Mark die Tänze kennenlernte:
Unsere Französische Redakteurin hat sich für Vokalmusik entschieden, die Bartóks Streifzüge illustriert, auf die er sich mit Zoltán Kodály auf der Suche nach Volksmusik begeben hat. Seine einzige Oper, Herzog Blaubarts Schloss, ist durchdrungen von den charakteristischen Merkmalen traditioneller ungarischer Volkslieder. Sie kommen im gesprochenen Prolog zum Ausdruck, und ganz besonders im dem Sprachrhythmus nachempfundenen Satz des (ungarischen) Librettos - Nichtmuttersprachler, seht Euch vor!
Als leidenschaftlicher Opernfan wäre das auch David Karlins Vorschlag gewesen, doch alternativ hat er sich für das Divertimento für Streicher entschieden: „Es ist eines der straffsten, vorwärtsdrängendsten Stücke, dass ich kenne, seine Spannung ist herzzerreißend." Hier hören Sie eine großartige Aufnahme des ersten Satzes:
Simon Davies' Wahl fiel auf Bartóks anmutiges Drittes Klavierkonzert, das in diesem Video von seinem Landsmann András Schiff gespielt wird:
Auch Felicity Rothwell hat sich für ein Klavierwerk entschieden und eines der sehr wenigen Instrumentalwerke Bartóks mit programmatischem Titel vorgeschlagen: die Suite Im Freien.
Sowohl unsere Spanische Redakteurin Katia de Migues als auch unsere Deutsche Redakteurin Hedy Mühleck haben zum Abschluss Bartóks Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta ausgewählt. Es ist eines seiner bekanntesten Werke, das Bartók als gereiften Komponisten zeigt, der die vielen verschiedenen musikalischen Einflüsse der 1920er Jahre mit Leichtigkeit verbindet. Der zweite Satz, ein oft wildes und immer farbenprächtiges Allegro, bietet eine Vielfalt an musikalischen Effekten sowie Elemente aus Jazz und Swing.
Wenn Ihnen unsere Playlist nun Lust auf mehr gemacht hat, schauen Sie doch mal auf unserer Komponistenseite für Béla Bartók vorbei, um in Rezensionen zu stöbern und Konzerte mit seiner Musik in Ihrer Nähe zu finden!