Sind Sie ein Verehrer Mozarts? Dann wissen Sie, dass es manchmal einfach nicht ausreicht, nur die Werke des Komponisten zu hören – man muss zu den Plätzen reisen, wo er gelebt hat, wo sein außergewöhnliches Talent wuchs und aufblühte. Hier sind zehn bedeutende Plätze aus Mozarts Leben, die man besucht haben sollte.

1Hagenauer Haus, Salzburg

1747 zog der Komponist und Salzburger Hofmusikant Leopold Mozart mit seiner Frau Anna Maria in den dritten Stock der Getreidegasse 9. Und es war hier, wo im Januar 1756 ihr Sohn Wolfgang Amadeus auf die Welt kam, das letzte ihrer sieben geborenen Kindern, von denen nur ein zweites überlebte – Mozarts ältere Schwester Maria Anna. Verständlicherweise wurde das Haus ein Wallfahrtsort für Musikfans, und im Jahr 1880 richtete die Internationale Stiftung Mozarteum in diesem Haus ein Museum ein. Hier können Sie Reliquien wie zum Beispiel die Geige, auf der der Komponist als Kind gespielt hatte, sehen oder das Klavier, auf dem er Die Zauberflöte geschrieben hatte.

 

2Salzburger Dom

Am Tag nach seiner Geburt wurde Wolfgang im barocken Salzburger Dom getauft. Das Taufbecken, in dem auch Joseph Moor – der Autor des Textes zu Stille Nacht – getauft wurde, kann noch heute im Dom bewundert werden. Mozart war hier in seiner Jugend Organist wie auch nach seiner Zeit in Paris und der vergeblichen Suche nach einer Anstellung, und hier führte er vermutlich auch zum ersten Mal seine Krönungsmesse auf. Heute feiern die Salzburger Festspiele Mozart mit Aufführungen seiner Werke auf dem Domplatz.

 

3Schloss Schönbrunn

Die Talente des jungen Mozarts zeichneten sich schon früh ab, und sein Vater wollte diese der Welt zur Schau stellen. Im Oktober 1762 brachte er Wolfgang und seine Schwester zur kaiserlichen Sommerresidenz der Habsburger, Schloss Schönbrunn, das damals noch außerhalb Wiens lag. Das Konzert, das sie vor der Kaiserfamilie gaben, fand vermutlich im Spiegelsaal statt. Heute zählt das Barockschloss zum UNESCO Weltkulturerbe und ist eine der touristischen Hauptsehenswürdigkeiten in Wien.

 

4Brünn

Als musikalisches Wunderkind hatte der junge Mozart die Höfe Europas besucht und war ans Reisen gewöhnt. Aber in 1767 war es eine Notwendigkeit: ein Ausbruch der Pocken zwang die Familie nach Brünn zu flüchten. Sie reisten weiter nach Olmütz, aber zu diesem Zeitpunkt hatte Wolfgang die Krankheit bereits eingefangen. Nach seiner Genesung kehrten sie zurück nach Brünn, wo die Mozart-Geschwister am 30. Dezember 1767 ein Konzert im heutigen Reduta-Theater gaben. 2008 wurde eine Statue des jungen Mozarts enthüllt, um seiner Zeit hier zu gedenken.

 

5Stift Sankt Peter, Salzburg

Als der Sohn des Vermieters der Mozart-Familie zum Abt dieses Benediktinerkloster geweiht wurde, komponiert der damals 13-jährige Mozart zur Feier des Tages seine „Dominicus-Messe”. Jahre später, in 1783 wurden Teile der unvollendeten Messe in c-Moll hier uraufgeführt und Mozarts Schwester wurde nach ihrem Tod 1829 am anschließenden Friedhof begraben.

 

6Tanzmeisterhaus, Salzburg

Salzburgs Tanzmeisterhaus – Adelige bekamen hier Tanzstunden und wurden aufs Hofleben vorbereitet – war ein fruchtbarer Boden für Mozarts aufkeimendes Kompositionstalent. Nach dem Umzug seiner Familie 1773 komponierte er hier Symphonien, Konzerte und Messen, ganz zu schweigen von den Opern Il re pastore und Teile von La finta giardiniera und Idomeneo. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus wieder aufgebaut und 1996 als Museum (Mozart-Wohnhaus) eröffnet.

 

7Stephansdom, Wien

Dieses eindrucksvolle gotische und romanische Gebäude, in dem Haydn einst als Chorjunge gesungen hatte, spielte in Mozarts Leben gleich mehrmals eine wichtige Rolle. 1782 heiratete er hier Constanze Weber (einen Tag bevor er die Zustimmung seines Vaters erhielt, so ein Rebell), er war kurz musikalischer Leiter, zwei seiner Kinder wurden hier getauft und auch sein Begräbnis fand im Dom statt.

 

8Domgasse 5, Wien

Das Haus der Domgasse 5 ist vermutlich das schickste, das Mozart jemals bewohnt hatte (und das einzig erhaltene in Wien). 1784 zogen Mozart und seine Familie in eine Wohnung des Hauses ein und sie sollten für zweieinhalb Jahre dort bleiben. Am bedeutendsten ist, dass er hier Le nozze di Figaro schrieb, und heute beheimatet es das Museum Mozarthaus Wien.

 

9Ständetheater, Prag

„Meine Prager verstehen mich.” Dieser Satz stammt angeblich von Mozart, und in der Aufführungsgeschichte seiner Opern nimmt Prag einen ganz besonderen Platz ein. Obwohl die Uraufführung in Wien stattfand, fand Le nozze di Figaro erst im Prager Ständetheater ihr Publikum und ihr dortiger Triumph führte dazu, dass Mozart gebeten wurde, Don Giovanni in der Stadt zu schreiben. 1787 dirigierte er die Premiere dieser Oper sowie die erste Aufführung von La clemenza di Tito in 1791. Um die Verbundenheit mit Mozart zu feiern, bringt das Theater jedes Jahr im August Don Giovanni zurück auf die Bühne.

Prag ist auch prominent in Mozarts orchestralem Œuvre vertreten – sein Klarinettenkonzert und natürlich seine „Prager” Symphonie wurden hier uraufgeführt.

 

10Zauberflötenhäuschen

Das kleine Häuschen hatte eine lange Reise hinter sich bevor es seinen heutigen Platz im Garten der Stiftung Mozarteum in Salzburg fand. Das kleine Holzpavillon hatte seinen ursprünglichen Standort nahe dem Freihaustheater in Wien. Angeblich soll Mozart hier einen Großteil der Zauberflöte geschrieben haben, angetrieben von seinem Librettisten Emanuel Schikaneder, der ihn mit Austern und Wein versorgte. 1873 wurde das Häuschen der Stiftung Mozarteum vermacht und zog in die Geburtsstadt des Komponisten um. Während Sommerveranstaltungen der Stiftung kann das Zauberflötenhäuschen besucht werden.