Geboren in eine musikalische Familie konnte Richard Strauss wohl kaum anders, als sich selbst der Musik mit Haut und Haar zu verschreiben: Ein Studium der Philosophie und Kunstgeschichte wurde zugunsten der musikalischen Karriere abgebrochen, und die Erfolge als Musiker, Dirigent und Komponist geben ihm in dieser Entscheidung Recht. Doch Strauss war nicht nur rein musikalisch, sondern auch kulturpolitisch aktiv, und obwohl wir heute bereits das 150. Jubiläum feiern, so befasste er sich schon im späten 19. Jahrhundert mit Fragen nach dem Urheberrecht und gebührendem Verdienst für Komponisten - Fragen, die bis heute aktuell sind und viel diskutiert werden.

Richard Strauss, 1910
© Public Domain

Etwas weniger progressiv, wenngleich nicht weniger kritisch, ist sein Rosenkavalier, der 1911 in der heutigen Dresdner Semperoper uraufgeführt wurde. Strauss erschuf damit eine schwungvolle Komödie in der Art der Opera buffa, die gar als Hommage an sein großes Vorbild Mozart betrachtet werden kann. Schon der Handlungsverlauf dieser Verwechslungskomödie, in der ein Adliger einem Dienstmädchen nachstellt, erinnert an dessen Hochzeit des Figaro. Trotz der Tonsprache, die im Vergleich zu Salome und Elektra sehr viel gemäßigter ist, kann Strauss sich den Einflüssen seiner Zeit nicht erwehren, er instrumentiert so üppig wie sinnlich für ein Orchester mit etwa 100 Musikern!

Schon zu Strauss Lebzeiten war die Oper überaus beliebt, und zur Feier des Tages haben wir eine kleine Playlist zusammengestellt, die Veränderung und Entwicklung über die Jahre und Jahrzehnte zeigt.


Wir beginnen im Jahre 1959 mit Karl Böhm und Kurt Böhme:

Weiter geht es 1962: Herbert von Karajan dirigiert das Salzburger Mozarteum Orchester, Elisabeth Schwarzkopf singt die Marschallin.

Ein etwas größerer Zeitsprung bringt uns ins Jahr 1985 zu dieser Aufführung der Royal Opera in Covent Garden:

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Und so klang der Rosenkavalier 1994 mit Felicity Lott, Kurt Moll und Carlos Kleiber:

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