Vor seinem Rechtswissenschafts-Studium in Bayreuth und Bonn widmete sich Jens Klier seit frühester Kindheit musikalisch der Violine (Repertoire vom 17. bis 20. Jahrhundert). Während er zudem mit Gesang und dem Leben im Orchesterbetrieb groß wurde, entwickelte sich ein besonderes Interesse an der sogenannten 'Historischen Aufführungspraxis' und authentischen Instrumenten. Diese Leidenschaft hält sich hartnäckig, sodass er sie mit Vorliebe für das Barocke anstatt mit Finger und Bogen nun in Form der Musikkritik zu Gehör bringt. U.a. Telemann-Fan, Liebhaber J. S. Bachs Genies und Entdecker neuerer, seltenerer 'Alter Musik'.
Nicht bloß ein unvergessliches Eigenpräsent für Jubilar, Monteverdi Choir und English Baroque Soloists, sondern kategoriesprengend eindeutig für mich das beste Konzert meines Lebens.
Willens gelingt mit seinem Instrumental- und Vokalensemble eine höchst ansprechende Live-Aufführung dieser allzu raren Karfreitagsmusik, die in meinem Konzert-Palmarès mit ihm mit Abstand zur bisher besten wurde.
Im letzten Konzert der Trilogie bestätigte Pichon mit seinen Mannen, Kniffen und Einfällen traditionelle Botschaft, Bachs Haltung sowie Pygmalions Projekt und Können generell auf erfrischendste, bombastische Weise.
Mit derart reinem, in Leuchtkraft und Farbe vorzüglichem Frauenchor sowie generell einnehmender Vermittlung des Brabanter Barockstils generierten die Steenbrink-Schwestern die unbedingte Bitte nach weiteren Veröffentlichungen.
In meistergeschicklicher Entsprechung zeichnete die tschechische Gesangsformation unter Leitung Vojtěch Semeráds im existenziellen Setting ein Bild aus Sagen-Können, Fühlen-Dürfen und Auffangen-Müssen.
Michael Alexander Willens' Orchester, Solisten, Chor und Sprecher Ulrich Noethen bescherten Entdecker- und Passionsfreunden wieder einmal eine willkommene Abwechslung
Eine reife Leisung mit vielen Elementen beachtlichen Seltenheitswerts, genauso wie noch Lullys Opern heutzutage, die getreu des Klarafestival-Mottos mal wieder Musik wurden.
Das von den Stühlen gerissene Publikum hielt seinerseits den jungen Vier den Spiegel ihrer fruchtig-rotbäckigen, coolen, hellauf faszinierenden und dennoch so unglaublich reifen Exzellenz vor.
Ohne erkrankten Pichon, aber mit seinem perfekt abgestimmten Programm und Ensemble unter bravouröser, konzertrettender Leitung Sophie Gents überwältigte auch diese Bach-Reise.
Jens Klier feiert den 300. Jahrestag Johann Sebastian Bachs Ernennung zum Thomaskantor mit seinen zwei Probestücken: der Predigtkantate BWV22 und der Abendmahlkantate BWV23.
Kontrollierter Wahnsinn und Extreme schossen ein erinnerungswürdiges Foto dieser musikalischen Paarung und luden Batterien, Geist und Brahmsbilder für Künftiges voll auf.
Beeindruckendes Solisten-Trio und Instrumentalensemble unter Leitung Steven Devines sorgten für eine in vielerlei Hinsicht passende Premiere in und Rückkehr nach Malta.
„Du verstehst schon, dass erst die Instrumente in ihrer Art loben, und dann der Chor und die einzelnen Stimmen.“ Danach – im besten Fall, wie jetzt – der Kritiker, als der ich die Umsetzung Pygmalions loben darf.