Nach dem Studium der Germanistik, Politikwissenschaft, Philosophie und Musikwissenschaft war Christoph Wurzel lange im pädagogischen Bereich tätig. Er interessiert sich besonders für die gesellschaftlich relevanten Aspekte der Musik. Er lebt in Baden – Baden und schreibt für verschiedene Magazine in Deutschland.
Was historisch informierte Aufführungspraxis bedeutet, verdeutlichten das Freiburger Barockorchester und das Ensemble Vox Luminis in einer Aufführung derMatthäus-Passion in Freiburg.
Mit Händels Orlando ist an der Oper Frankfurt aus subtiler Personenführung, dem genialen Bühnenbild, phantasievollen Kostümen, einem prachtvoll aufspielenden Orchester, einem wunderbaren Sängerensemble und fünf anmutigen Tänzern ein wahres Gesamtkunstwerk gelungen.
Technisch perfekt führte Robin Ticciati mit den Münchner Philharmonikern Mahlers Dritte Symphonie in Baden-Baden auf. Doch leider kam Mahlers musikalischer Humor etwas zu kurz.
Orchestervirtuosität auf höchstem Niveau und zugleich stark berührend: Das London Philharmonic Orchestra spielte unter Vladimir Jurowski eine grandiose Neunte von Gustav Mahler.
Lebendiger kann eine 300 Jahre alte Oper nicht sein. An der Staatsoper Unter den Linden wurde Monteverdis Operin der großartigen Inszenierung von Eva-Maria Höckmayr wieder aufgenommen und begeisterte erneut das Publikum.
Mit der Aufführung von Pietro Mascagnis Originalfassung hat Thomas Hengelbrock mit den Balthasar-Neumann-Ensembles und einem großartigen Solistenensemble diese Oper aus der Ecke der banalen Folkloreopern herausgeholt.
Augen zu in totaler Verliebtheit oder sich der Realität stellen? Dem Schwanken und Wanken der Liebe geht Lydia Steier in ihrer nachdenklichen Inszenierung von Händels Alcina in Hannover nach.
Zwei starke Frauen der Musik traten beim Musikfest Berlin im Konzert des Philadelphia Orchestra hervor: als Solistin Lisa Batiashvili und als Komponistin Florence Price.
Der finnische Dirigent eröffnete das Musikfest Berlin mit einer atemberaubenden Interpretation der Sechsten Symphonie Mahlers, ergänzt um das sphärische Triptychon Orion von Kaija Saariaho.
Die enorm spielfreudigen und vokal bestens aufgelegten Sängerdarsteller, die kluge und vor Witz sprühende Inszenierung von Tatjana Gürbaca machen die Mannheimer Così zu einem außergewöhnlich großen Opernvergnügen.
Jasmina Hadžiahmetovićs Inszenierung ist ein kritischer Gegenentwurf zur Monumentalität mancher Aida-Inszenierungen. Und doch ist eine packende Aufführung gelungen, die dem Werk szenisch wie musikalisch vollauf gerecht wird.
In die aspetische Atmosphäre einer kargen Bühnenlandschaft hat Damiano Michieletto die glühenden Leidenschaften der Personen in Leoš Janáčeks Oper Jenůfa gestellt.
Die Aufführung des SWR Symphonieorchester unter der Leitung von François-Xavier Roth hinterließ einen zwiespältigen Eindruck: bei aller Orchestervirtuosität fehlte es doch an Emotion.
In einer packenden konzertanten Aufführung war Wagners Rheingold unter Yannick Nézet-Séguin vom Rotterdam Philharmonic Orchestra außergewöhnlich expressiv und mit exzellenten Sängerdarstellern in Baden-Baden zu erleben.
Ein szenisch uneingelöstes Regiekonzept hinterließ nach dem Besuch der Märchenoper Hänsel und Gretel in Stuttgart keine Freude. Wenigstens wurde erfrischend gesungen und gespielt.
Mit einer ausdrucksstarken und klanglich farbenreichen Zweiten Symphonie schlugen die Bamberger Symphoniker das Publikum im Baden-Badener Festspielhaus in ihren Bann.